Schranz

bezeichnet eine Stilrichtung des Techno. Schranz ist eine harte, minimalistische und schnelle (meist zwischen 140 und 160 BPM), vorwiegend mit Geräuschen und maschinenähnlichen Klängen angereicherte Tanzmusik und zeichnet sich durch repetitive, verzerrte Percussionloops und einen meist monotonen Charakter aus. Schranz ist eine Variante des Tool- und Looptechno und kann als Vorreiter von Hardtechno bezeichnet werden.

Geschichte

Der Begriff wurde ursprünglich 1995 von dem Gießener Produzenten, Radiomoderator und DJ Chris Liebing zusammen mit einem Freund in einem Frankfurter Plattenladen populär gemacht und als Partymotto auf mehreren Flyern des Frankfurter Technoclubs Omen abgedruckt ("Birthday Schranz") und als Name für eine seiner Schallplatten verwendet ("The Real Schranz"). über die Etymologie des Wortes gibt es verschiedene Spekulationen - eine besagt, dass es sich um eine Zusammenziehung der Verben schreien und tanzen handelt, die andere behauptet, dass es sich bei Schranz regional bezogen um den Dreck in einer Wasserpfeife handelt. Möglicherweise wurde diese Erklärung aber erst nachträglich in den Begriff hineininterpretiert. Das Wort gewann mit der Zeit immer mehr an Popularität.

Heute wird der Begriff Schranz nicht mehr nur in seinem Ursprungsland Deutschland verwendet, sondern beschreibt mehr und mehr auf der ganzen Welt den Klang von hartem deutschen Techno. Von einem Modewort, das monotonen und perkussion-geladenen Techno verschiedener Richtungen (Monotone-, Progressive Techno) beschreibt, ist Schranz somit eine eigenständige Genrebezeichnung geworden.

Die häufig mit düsteren Klängen bestückte Musikrichtung ist meist auf Loops von Trommeln, Rasseln oder Fabrikgeräuschen gestützt, untermalt von harten, treibenden Bässen (die jedoch nicht im Vordergrund stehen) oder gar durchgehenden Basslines (z.B. die bekannten "Sägezahn"-Synthesizer). Da die Unterschiede in dieser Musik (Ton, Rhythmus oder Effekte) sehr subtil sind, wird Schranz häufig als monoton empfunden. Deshalb werden Schranzplatten hauptsächlich in Clubs zum Steigern der Stimmung und der Geschwindigkeit des individuellen Sets verwendet.

Die schnelle Verbreitung von Schranz in der Clubszene trug dazu bei, dass Schranz sehr viele Einflüsse von anderen Richtungen elektronischer Musik bekam. Oft werden Sets der Richtungen Electro oder House "auf Schranz" gespielt. Das heißt, der oft monotone Schranz öffnet sich anderen Gattungen des Techno, was ihn insofern interessanter für ein größeres Publikum macht. DJs machen sich z.B. Melodien oder Passagen aus bekannten Songs und Tracks zu Nutze, um daraus Remixe zu erstellen, die einen Wiedererkennungswert besitzen.

Beispiele für Schranz-DJs und -Produzenten

* Chris Liebing
* DJ Amok
* Sven Wittekind
* DJ Rush
* Marco Remus
* Speedy J
* Seema

Quellen

1. " a b Raveline. April 2002, Schranz - Mehr als nur ein Wort", S. 18

Bibliografische Angaben für (Schranz)

* Seitentitel: Schranz
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