Rave

Rave, aus dem Englischen für "rasen, schwärmen, toben, fantasieren", ist die Bezeichnung für eine während der Acid-House-Bewegung ab dem Second Summer of Love 1989 entstandene Art großer Party-Veranstaltung mit elektronischer Musik.

Geschichte

Zu Beginn der 1990er-Jahre wurde der Techno-Sound vorerst kaum in Stile oder Kategorien unterteilt. Es gab meist einen großen Dancefloor, und die DJs spielten sich innerhalb einer Party durch verschiedene Facetten der Techno-Musik. Meist teilten sich zwei DJs eine Nacht. Ende 1991 kam mit der Mayday erstmals ein neues Party-Konzept auf. Um mit möglichst vielen bekannten Produzenten und DJs werben zu können, wurde die Spielzeit des jeweiligen DJs auf weniger als eine Stunde begrenzt. Dieses Konzept hatte großen Erfolg und wurde immer häufiger auf Veranstaltungen realisiert.

Rave als Bezeichnung für ein Musik-Genre

In der Regel werden auf Raves alle Arten von Techno gespielt. Gleichzeitig wurde besonders Anfang der 1990er-Jahre mit Rave Music auch Madchester, ein britischer Indierock-Dance-Crossover, und eine besonders auf den Raves populäre Art der Techno-Musik bezeichnet. Es handelte sich hierbei meist um Musik der Genres Trance, Hard Trance und Hardcore Techno oder um Breakbeat-Stile mit besonders euphorischem Charakter. Der Begriff Rave wird szeneintern für Veranstaltungen mit hohen Besucherzahlen verwendet, die in Fabrikhallen, Konzertsälen, großen Clubs mit mehreren Floors sowie unter freiem Himmel (Open-Air) stattfinden. Veranstaltungen, die in lokalen Discotheken, Bars oder kleineren Clubs durchgeführt werden, gelten in der Regel nicht als Raves.

Musik auf den Raves

Musikalisch kann man je nach Rave verschiedene Stilrichtungen des Techno finden. Ob es sich dabei um einen härteren Stil handelt (Hardcore Techno, Hardstyle, Schranz, Detroit Techno), gemäßigten Techno, House oder Breakbeat/Drum and Bass oder eher sanfte, melodiöse Stilrichtungen vertreten sind (Trance, Ambient, Goa und Chill-Out-Musik), ist i. d. R. nur an den Namen des DJ im sog. "line-up" und manchmal auch an der Namensgebung und dem Design der Flyer zu erkennen.

Rave-Tourismus

Neben den bereits länger bekannten Fahrten nach Ibiza oder auf Rave-Kreuzschiffen sind insbesondere spirituell angehauchte Reisen nach Indien, Thailand (Fullmoon-Party auf der Insel Koh Phangan) oder zur Kirschblüte in Japan angesagt.

Große und bekannte Raves

Als einer der ersten großen Raves gilt das von Spiral Tribe 1992 in England initiierte Castlemorton Common Festival mit 30.000 Besuchern, für das sich 23 der Veranstalter noch vor Gericht verantworten mussten. Für spätere unangemeldete oder illegale Veranstaltungen innerhalb der alternativen Freetekno-Szene hat sich zur Abgrenzung jedoch eher der Begriff "Teknival" etabliert.

Die wohl bekanntesten und inzwischen in legalem Rahmen stattfindenden Raves der Gegenwart sind die Reincarnation in Hannover und die Streetparade in Zürich. Außerdem bekannt ist die Love Parade in Berlin, welche mittlerweile jedoch nicht mehr begangen wird.

Weitere nennenswerte Events im deutschsprachigem Raum sind die seit 1995 stattfindende Nature One in der ehemaligen Atomraketen-Abschussbasis Pydna im Hunsrück bei Kastellaun, das größte deutsche Festival für elektronische Musik, sowie das SonneMondSterne-Festival in Saalburg/Thüringen. Ebenfalls jährlich stattfindende Veranstaltungen sind die Mayday in Dortmund sowie die Timewarp mit ihren Ablegern in Norden und Osten Deutschlands sowie ihrem Love'n'Light-Rave sowie dem Love-Family-Park.

Veranstaltungscharts 2002 (Weltweit, Quelle für Besucherzahlen):

1. Loveparade, Berlin, Deutschland 750.000 Besucher 13. Juli 2002 - Parade
2. Street Parade, Zürich, Schweiz 650.000 Besucher 10. August 2002 - Parade
3. Budapest Parade, Ungarn 500.000 Besucher 24. August 2002 - Parade
4. Sommer Parade, Oslo, Norwegen 400.000 Besucher 30. Juli 2002 - Parade
5. FFWD Dance Parade, Rotterdam, Niederlande 350.000 Besucher 10. August 2002 - Parade
6. Lake Parade, Genf, Schweiz 300.000 Besucher 3. August 2002 - Parade
7. Loveparade, Wien6. Juli 2002 - Openair
8. Mysteryland, Amsterdam, Niederlande 35.000 Besucher 17. August 2002 - Openair
9. Sensation White, Amsterdam, Niederlande 35.000 Besucher 6. Juli 2002 - Indoor
10. Sensation Black, Amsterdam, Niederlande 35.000 Besucher 13. Juli 2002 - Indoor
11. I Love Techno, Gent, Belgien 35.000 Besucher 9. November 2002 - Indoor
12. Global Gathering, Long Marston, England 35.000 Besucher 27. Juli 2002 - Openair
13. Avex Trance, Makuhari, Japan 35.000 Besucher 13. April 2002 - Indoor
14. Gatecrasher, Northamptonshire, England 35.000 Besucher 13. April 2002 - Openair
15. Creamfields Dublin, Punchestown, Irland 30.000 Besucher 31. August 2002 - Openair
16. Homelands, Hamshire, England, 30.000 Besucher 1. Juni 2002 - Openair
17. Shockers, Amsterdam, Niederlande 28.000 Besucher 28. April 2002 - Indoor
18. Trance Energy 8, Utrecht, Niederlande 25.000 Besucher 17. Februar 2002 - Indoor
19. Trance Energy 9, Heerenveen, Niederlande 25.000 Besucher 21. September 2002 - Indoor
20. Energy '02, Zürich, Schweiz 23.000 Besucher 10. August 2002 - Indoor
21. Mayday, Dortmund, Deutschland 22.000 Besucher 31. April 2002 - Indoor


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Wichtige Raves im deutschsprachigen Raum (nach Größe 2003 bzw. 2006 Quelle für Besucherzahlen):

1. Loveparade, zum 15. Juli 2006 in Berlin mit bis zu 1.200.000 Gästen
2. Street Parade, zum August in Zürich mit ca. 1.100.000 Gästen
3. Lake Parade, zum Juli in Genf mit bis zu 450.000 Gästen
4. G-Move, zum Pfingstwochenende in Hamburg mit ca. 250.000 Gästen
5. Vision-Parade, zum Juni in Bremen mit ca. 150.000 Gästen
6. Reincarnation, zum August in Hannover mit ca. 100.000 Gästen
7. Future Parade, zum August in Brockhagen/Bielefeld mit ca. 60.000 Gästen
8. Nature One, 4 Tage im August in Kastellaun mit ca. 50.000 Gästen
9. SonneMondSterne, zum August in Saalburg mit ca. 25.000 Gästen
10. Ruhr in Love, im Juni im Olga-Park Oberhausen mit ca. 25.000 Gästen
11. Blue Parade zum August auf 3 Schiffen zwischen Düsseldorf und Köln und vier Hallen mit ca. 20.000 Gästen
12. Unite Parade, zum Juli in Salzburg mit ca. 20.000 Gästen
13. MayDay, zum 1. Mai in Dortmund mit ca. 20.000 Gästen
14. Time Warp, zum März in Mannheim mit ca. 15.000 Gästen
15. Love Family Park, zum 1. Sonntag im Juli in Hanau mit ca. 14.000 Gästen
16. Fuckparade, zum Juli in Berlin mit ca. 4.000 Teilnehmern
17. Nachttanzdemo, im Sommer / Herbst in Frankfurt mit ca. 2.000 Teilnehmern

Organisation

Größere Raves sind bis auf wenige Ausnahmen auf mehrere Hallen und Räumlichkeiten verteilt, die im Jargon der Partybesucher als Floors bezeichnet werden. In jeder Halle wird ein etwas anderer Musikstil gespielt. Insbesondere die in den Chill-Out-Rooms gespielte Musik ist in der Regel äußerst avangardistisch. Eine wichtige Rolle für den Erfolg eines Raves spielt neben dem sog. Line-up, der DJ-Besetzung, die verwendete PA sowie die Ausstattung mit Licht und Deko. Da Raves relativ spät beginnen (selten vor Mitternacht), wird dann regelmäßig bis in den frühen Morgen gefeiert.

Weblinks

* Rave 2005 www.de-bug.de

Siehe auch: Liste von Disc Jockeys

Bibliografische Angaben für "Rave"

* Seitentitel: Rave
* Herausgeber: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
* Autor(en): Wikipedia-Autoren, siehe Versionsgeschichte
* Datum der letzten Bearbeitung: 10. Juli 2007, 09:30 UTC
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* Datum des Abrufs: 14. August 2007, 07:31 UTC

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Artikel Rave. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. Juli 2007, 09:30 UTC. URL: de.wikipedia.org/w/index.php (Abgerufen: 14. August 2007, 07:31 UTC)