Ambient

Ambient ist eine Variante der Elektronischen Musik, bei der sphärische, sanfte, langgezogene und warme Klänge dominieren. Rhythmus und Perkussion stehen bei der Ambient-Musik im Hintergrund oder sind überhaupt nicht vorhanden, sie erscheinen als subtile Perkussionstexturen, als Arpeggien oder in rhythmisch eingebrachten Melodie- und Bassverläufen. Häufig wird auch mit räumlichen Effekten, Soundscapes und Feldaufnahmen experimentiert, vielfach werden elektronische Orgeln (Keyboards) und Blasinstrumente eingesetzt. Auch Naturgeräuschkulissen, Sprache und Gesang haben ihren Platz. Die Musikstücke sind meist sehr langsam und lang, bauen sich oft gemächlich auf und gehen ineinander über, wobei sie eher selten einer klassischen Songstruktur folgen.

Ambient-Musik fordert vom Zuhörer sehr wenig Aufmerksamkeit, bleibt hintergründig, und seine unbewussten Wirkungen spielen eine wichtige Rolle. Sie eignet sich zum atmosphärischen Ergänzen von Wahrnehmungs- und Lebensräumen oder als Untermalung beim Lesen, Schreiben, Arbeiten. Die besonderen Eigenschaften dieser Musik treten besonders dann zu Tage, wenn sich die Aufmerksamkeit des Hörers auf etwas anderes als die Musik selbst richtet.

Es gibt nur wenige Künstler, die ausschließlich in diesem Genre produzieren. Bedeutende Vertreter sind Geir Jenssen (Biosphere), Tetsu Inoue, Pete Namlook, Bill Laswell, Steve Roach, Jean Ven Robert Hal, Vangelis und Emanuele Errante.

Geschichte

Der Futurist Francesco Balilla Pratella trat in seinem technischen Manifest bereits 1911 für Atonalität und irreguläre Rhythmik in der Musik ein. Luigi Russolo kündigte als Musik der Zukunft in seinem 1913 veröffentlichten futuristischem Manifest L’arte di rumori die Geräuschkunst an und schrieb wie Pratella entsprechende Musikstücke. Russolo gilt heute als Wegbereiter der synthetischen Musik. 1920 komponierte Erik Satie die „Musik als Möbel“, (musique d’ameublement, furniture music), die als Frühform von Ambient angesehen werden kann.

Als Begründer des Ambient gilt aber das frühere Roxy-Music-Mitglied Brian Eno, der den Stil mit der Veröffentlichung seines Albums Ambient 1: Music for Airports geprägt hat. Die Veröffentlichung war tatsächlich als Musik für öffentliche Gebäude wie Flughäfen gedacht. Sie hatte den Anspruch, sowohl für Durchreisende als auch für Wartende angenehm und interessant zu sein, selbst wenn die Wartezeit so lange ist, dass das Album mehrere Male hintereinander gespielt wird.

 

Verwandte Stile

Die Grenzen zwischen Ambient und anderen Stilrichtungen der Elektronischen Musik sind fließend. Eng verwandt mit Ambient ist beispielsweise Muzak, die gewöhnlich in Fahrstühlen, Kaufhäusern, Hotels und manchen Arbeitsumgebungen eingesetzt wird. Speziell diese Art der Hintergrundmusik wird oft als belanglos oder nichtssagend eingestuft und abfällig als „Fahrstuhlmusik“ bezeichnet.

Ebenfalls mit Ambient verwandt ist Space Music, als deren bekanntester Vertreter der Amerikaner Jonn Serrie gilt.

Manchmal wird Dark Ambient, ein Genre, das vor allem dunkle und düstere Atmosphären zu erzeugen versucht, als ein Subgenre des Ambient kategorisiert. Trotz des Namens haben viele Künstler des Dark Ambient ihre Wurzeln primär im Industrial-Umfeld. Ein verwandtes Genre ist das besonders durch DJ Spooky bekannt gewordene Illbient. Einige Vertreter des Black Metal haben ihren Stil in (Dark) Ambient geändert oder beide Stile miteinander kombiniert. Beispiele sind Burzum, Darkspace, Paysage d’Hiver und Vinterriket.

 

 

Bibliografische Angaben für „Ambient“

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    Datum des Abrufs: 7. Oktober 2011, 08:08 UTC